Remscheider Generalanzeiger vom 14. Dezember 2010:

Weltgedenktag für verstorbene Kinder

Von Felix Tenten

Ein Schicksal verbindet die Eltern, die sich am späten Sonntagnachmittag in der evangelischen Kirche Dabringhausen einfanden: Sie alle haben ein Kind verloren. Anlässlich des Weltgedenktags für alle verstorbenen Kinder gestalteten Mitarbeiter der delfin-Trauergruppe mit Unterstützung von Prädikantin Tanja Fuchs aus Düsseldorf einen Gedenkgottesdienst.

Dieser richtete sich vor allem an Eltern, Geschwister, Angehörige und Freunde verstorbener Kinder. Der Weltgedenktag findet traditionell am zweiten Sonntag im Dezember statt. An diesem Tag stellen Betroffene auf der ganzen Welt brennende Kerzen in ihre Fenster - ein Licht, das an die Kinder erinnert, die einst ihre Leben erhellt haben. Gleichzeitig steht das Licht der Kerze als ein Symbol für die Hoffnung, dass das Leben nicht für immer dunkel sein wird. Auch in der Kirche waren Kerzen bereitgestellt, die für die Kinder angezündet und nach dem Gottesdienst mit nach Hause genommen werden konnten.

"Der leere Platz" lautete das Thema des Gedenkgottesdienstes. "Ein leerer Platz, der für immer leer bleibt und nicht mehr besetzt wird", eröffnete Udo Haldenwang, der den delfin e.V. mit seiner Frau Beate gründete, den Gottesdienst. Auf den Kirchbänken lagen Karten aus, auf denen Stühle abgebildet waren. Die Gottesdienstbesucher konnten den Namen eines Kindes auf einen Stuhl schreiben, um ihres verlorenen Familienmitglieds zu gedenken. Alle Karten wurden anschließend gesammelt und aufgehängt. Bewegende Reden von betroffenen Eltern erinnerten an die verstorbenen Kinder.

Der Verlust eines wichtigen Menschen eint die unterschiedlichen Schicksale. Was bleibt, sind Erinnerungen. "Die Kinder leben in uns weiter", sagt eine Mutter. Petra Felten und Silke Vogel begleiteten den Gedenkgottesdienst musikalisch. Mit verschiedenen instrumentalen sowie gesungenen Titeln gaben sie den Wortbeiträgen einen angemessenen Rahmen. Seit 2002 bietet das Begegnungsprojekt delfin monatlich Gespräche für alle an, die ein Kind verloren haben. Jeden ersten Freitag im Monat sind alle Betroffenen eingeladen, an den Gesprächen teilzunehmen. Der WGA weist regelmäßig daraufhin.