Bergische Morgenpost, Ausgabe Wermelskirchen, vom 20.02.2006:

Die Herzen erreicht

von Gisela Schmoeckel

Die Sopranistin Petra Felten gestaltete einen gelungenen Benefizabend im Rittersaal von Schloss Burg. Sie sang Mozart-Arien und moderne Musical-Lieder. Der Erlös kommt delfin zugute.

Sopranistin Petra Felten während ihres Auftritts im Rittersaal von Schloss Burg
© BM-Foto: Nico Hertgen

Mit stehenden Ovationen feierte am Freitagabend das große Publikum im Rittersaal von Schloss Burg die Wermelskirchener Sopranistin Petra Felten. Ihr Gesang, so energisch und klar zugleich, hatte die Herzen erreicht - sie selbst widmete den Besuchern des Benefizkonzerts die kleine, zauberhaft gestaltete Mozart-Arie "Nehmt meinen Dank" noch einmal als Zugabe.

Diese hübsche, melodiöse und von humorvoller Galanterie getragene Geste für die "Huld" der Schenker war schon am Ende des ersten Konzertteils erklungen - nun fasste sie noch einmal die besondere, auch festliche Atmosphäre dieses sympathischen Konzerts zusammen.

Die gegenseitige Freude, schöne Musik aufzuführen und ihr zuzuhören und dabei zugleich für einen guten Zweck zusammenzusein, hätte nicht glücklicher bedacht werden können. Erinnerung an schöne Zeiten der Liebe, Trauer um ihre Vergänglichkeit, aber auch Zorn über Untreue und Demütigung prägten die Mozart-Arien, die Petra Felten ausgesucht hatte. Sie zeigte in der Arie der Donna Elvira "Mi tradi quell‘aima ingrata" den Zorn der jungen Betrogenen. Zwei Arien der Gräfin aus Figaros Hochzeit und das berühmte "Ach ich fühls" der Pamina aus der Zauberflöte beschreiben komplexe Gefühlsstürme.

Der zweite Konzertteil war bekannten Musicals unserer Zeit gewidmet. Hier war Petra Felten absolut hinreißend und überzeugend in ihrem Element. "Das war schön" seufzte ein Besucher nach dem fein schwingenden Schluss des "Memory" aus Webbers Cats. Im Lied "Can you feel the love tonight" aus Elton Johns "The Lion King" umhüllten sich Petra Feltens Stimmfarben in der Höhe mit zartem Schmelz, der Gefühlsausdruck der Musik wurde so höchst ansprechend geformt. Die Verwandlung der Farben erwies sich als große Stärke in dem jugendfrischen "Du allein" aus "Starlight Express", verhaltene Zartheit und Sehnsucht prägten die beiden Arien aus Webbers "Phantom der Oper".

Am Flügel begleitete zuverlässig und musikantisch Altenberger Domorganist Andreas Meisner. Udo Haldenwang von delfin, der Elterninitiative Kinderkrebsklinik Düsseldorf, moderierte das Konzert mit vielen Informationen über Mozart, Musicals und die Beziehungen zwischen ihnen.