Remscheider Generalanzeiger vom 16. Januar 2003:

Dabringhauser Projekt delfin: Krebs bei Kindern begleiten

Bei ihrem Konzert in der Dabringhausener Kirche bei Kerzenschein trafen Petra Felten und Silke Vogel den richtigen Ton für ihr Publikum.

LA-photographie

Es war nicht das erste Mal, dass die Sopranistin Petra Felten und Musiklehrerin Silke Vogel gemeinsam vor einem Publikum aufgetreten sind. Seit drei Jahren musizieren die beiden Wermelskirchenerinnen gemeinsam. "Ich habe gehört, Du suchst jemanden als Begleitung?", hatte Silke Vogel (Klavier und Orgel) damals Petra Felten gefragt, erinnert sich die Diplomgesangspädagogin an den Anfang des gemeinsamen musikalischen Weges. Danach hätten sie Stücke für ihr Studium geübt, erzählt die Sängerin.

Aus diesen Anfängen hat sich mehr entwickelt. Heute treten Petra Felten und Silke Vogel, die am hiesigen Gymnasium Sport und Musik unterrichtet, bei Hochzeiten, Geburtstagen und anderen Veranstaltungen gemeinsam auf.

Ihr Benefizkonzert am vergangenen Dienstag in der Dabringhausener Kirche war allerdings eine echte Premiere. Petra Felten hatte in der Vorweihnachtszeit spontan die Idee. "Ich war gerade mit dem Studium fertig", erzählt die Sopranistin, die in Osminghausen zu Hause ist. Ursprünglich sollte es auch während der Adventszeit stattfinden. Ein Termin war ausgesucht, das Programm gedruckt. Doch eine Erkrankung machte den beiden Musikerinnen einen Strich durch die Rechnung. Sie mussten das Konzert kurzfristig absagen.

Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Für Dienstagabend hatte das Duo erneut in die Dabringhausener Kirche eingeladen. Dort fanden sich mehr als 70 Zuhörer ein, denen Vogel und Felten ein breites musikalisches Spektrum zu Gehör brachte. Es reichte über Joseph Haydns "Benedictus" (Missa brevis Sancti Joannis de Deo) über Johann Sebastian Bachs "Quia respexit humilitatem" (Magnificat, Lukas 1, 27 - 56), Georg Friedrich Händels "Er weidet seine Herde" (Messias) bis zu "Amazing Grace" von John Newton oder "From a distance" (Julie Gold/ Teena Chinn) und Klaus Hoffmanns "Jedes Kind braucht einen Engel"

Diese Bandbreite, die von Barock bis zur Moderne reicht, spiegelt auch das musikalische Selbstverständnis der Sängerin wider. "Ich will mich nicht festlegen. Mir macht das Singen Spaß." So freut sie sich beispielsweise auch auf die geplante Wiederaufführung des Musicals "Der Klassenclown" von Les Searle.

Wann sie wieder gemeinsam mit Silke Vogel in der Dabringhausener Kirche auftritt, steht noch nicht fest. Aber ein erneutes Konzert in der Adventszeit 2003 kann sich die Osminghauserin durchaus vorstellen - natürlich dann mit einem neuen Programm.

Auch der Erlös des Konzertes am Dienstag kann sich sehen lassen. 610 Euro kamen zusammen. Bestimmt ist das Geld für das Projekt delfin, das der Elterninitiative der Kinderkrebsklinik Düsseldorf angegliedert ist. Dass die beiden Musikerinnen sich dafür entschieden haben, hat einen persönlichen Grund. Petra Felten: "Freunde von mir haben vor vier Jahren ihr Kind verloren und die Initiative delfin gegründet, um ebenfalls betroffenen Eltern zu helfen!"